Erste eigene Maschine: Honda CBF 600

Praktische Motorradprüfung in Hamburg - Meine Prüfungsstrecke

Motorrad

Im letzten Sommer habe ich in Hamburg meinen Motorradführerschein gemacht, und ich war im Vorfeld zuversichtlich bis ziemlich nervös, je nach Tagesform. Um mich neben den Fahrstunden besser auf die Prüfungssituation einzustellen, habe ich mir allerlei Videos zum Thema Grundfahraufgaben angesehen und versucht herauszubekommen, welche Prüfungsroute in Frage kommt. Leider habe ich dazu nichts weiter gefunden ... und mir deshalb vorgenommen, nach bestandender Prüfung mal meine Prüfungserfahrung und die Strecke zu posten, die ich gefahren bin. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.

Meine Prüfungsstrecke bei der praktischen Motorradprüfung (hier in Großdarstellung):

Im Einzugsgebiet Hamburg City / Elbvororte beginnen vermutlich die meisten praktischen Fahrprüfungen beim TÜV Hanse in der Notkestraße, vor Ewigkeiten bin ich dort auch schon für meinen Autoführerschein gestartet. Insofern war die Ecke nicht völlig neu für mich und ich kannte auch im Verlauf der Prüfung viele Straßen wieder – mein Fahrlehrer hatte mich gut vorbereitet.

Technische Fragen zum Aufwärmen

Die Motorradprüfung verlief klassisch: Zuerst kam der technische Part mit Fragen zum Motorrad (in meinem Fall eine BMW F 700 GS), ich musste sämtliche Behälter mit Flüssigkeiten zeigen und erklären, welche wie nachzufüllen sind. Ich hätte fast das Öl vergessen, aber mein Fahrlehrer gab mir einen dezenten Hinweis mit dem Fuß ...  

Dann ging die Fahrt los, über Hauptstraßen und verkehrsberuhigte Ecken ins Wohngebiet. Ich fuhr die Prüfung in schönster Mittagssonne, hatte damit aber das Pech, dass Schulschluss war – und mein Prüfer sich ausgesprochen wohl im Umfeld von Schulen und Kindergärten fühlte. Stets bremsbereit bleiben, langsam fahren, viel und für den Fahrprüfer deutlich sichtbar gucken ... bis dahin lief noch alles gut.

Wiederholung der Grundfahraufgaben

Anschließend gings kurz auf die Autobahn (Aus- und Einfädeln bei zähem Mittagsverkehr war simpel) und zum Volkspark, auf den riesigen Parkplatz des HSV Stadions. Dort hatte ich im Vorfeld die meisten Fahrstunden mit meinem Fahrlehrer verbracht, um immer wieder die Grundfahraufgaben zu üben.

Das war auch gut so, denn von den sechs Aufgaben ließ der Prüfer mich zwei wiederholen: Der Slalom in Schrittgeschwindigkeit war ihm beim ersten Mal nicht lansam genug, der lange Slalom zu unkonstant im Tempo. Fragt mich der Prüfer doch tatsächlich, warum ich die Übungen "nicht so fahre, wie sie vorgeschrieben sind?". Äääh ... – aus Nervosität vielleicht, Du Ei!? Ausweichen mit und ohne Abbremsen, Stop und Go sowie Kreisfahrt haben danach auf Anhieb gesessen.

Jetzt noch einmal in eine 30er-Zone mit vielen kleinen Schulkindern, künstlichen Straßenverengungen und schlecht einsehbaren Stichstraßen ... was dazu führte, dass ich längere Zeit mit einem Autofahrer gestikulierte, der aus einer schmalen Vorfahrtsstraße kam und mich gerne vorlassen wollte. Viel zu riskant, dachte ich, und fuchtelte so lang mit den Händen herum, bis er endlich um die Ecke bog. Mein Prüfer hätte mich vermutlich wieder gerne so was gefragt wie, "Warum sind Sie nicht einfach weiter gefahren?" Ja klar, in jeder anderen Situation. Aber in der Prüfung war mir das doch zu heikel, am Ende hätte ich ihm dann noch die Vorfahrt genommen ...  

Prüfung steht bevor? Nur keine Angst

Nur noch fünf Minuten geradeaus fahren, keinen Fehler machen – und endlich feddich! Nach einer Stunde und 12 Minuten hatte ich den Schein ... und ehrlich, ich hätte spätestens auf dem Parkplatz nach dem ersten Patzer nicht mehr darauf gewettet, dass ich die Prüfung bestehe. Jeder Fahrschüler kennt das vom Übungsplatz: Irgendwas hakt immer und nicht selten gibt's in der letzten Fahrstunde noch eine Situation, die in einer Prüfung den Lappen gekostet hätte. Davon blos nicht bange machen lassen.

Auf dem Rückweg meinte mein Fahrlehrer über Funk, als er mich erstmals im Rückspiegel sehen konnte (vor der Prüfung musste ich ja immer vorneweg fahren): "Du kriegst das Grinsen ja gar nicht mehr aus dem Gesicht ..." Ist aber auch ein großartiges Gefühl – frisch den Lappen in der Tasche und Bahn frei für das erste eigene Moped ... in meinem Fall übrigens eine gebrauchte rote Honda CBF 600, oben im Bild zu sehen.

Schlagworte: motorrad führerschein